Die momentane Politik Asylverfahren und Abschiebungen für Afghanen in Europa zu ändern, ist nicht einfach. Es wird Zeit brauchen, und die Änderungen werden nicht in Angriff genommen werden, wenn wir nicht jetzt etwas tun. Es ist wichtig, dass wir auf die Straße gehen, und gemeinsam unsere Stimmen laut und klar hören lassen.
Eine Demonstration zu organisieren, ist aus verschiedenen Gründen wichtig:
- Protest bringen Menschen zusammen. Du bekommst die Gelegenheit, Deine Ideen und
Motivation zu teilen und, noch wichtiger, Du kannst Dich aktiv einbringen. - Demonstrationen ziehen normalerweise die Medienaufmerksamkeit auf sich und das Thema
wird öfter diskutiert und erwähnt, insbesondere in den sozialen Medien. - Es ist eine einfache Methode, wie Menschen ihrer Stimme Gewicht verleihen und sich für die
Sache einsetzen können, die ihnen wichtig ist. - Es ist eine Supergelegenheit, sich zu gruppieren und weitere Möglichkeiten für weitere
Veranstaltungen zu planen, um unser Ziel publik zu machen.
Es mag schwierig erscheinen, einen Protest zu organisieren, und vielleicht denkst Du, dass es zu viel
Deiner Zeit beanspruchen wird. Es gibt aber verschiedene Möglichkeiten, das alles einfacher zu
gestalten und gleichzeitig eine gut-organisierte Demo zu garantieren:
- Arbeitet zusammen. Die Zusammenarbeit mit anderen wird helfen. Es wird Dir eine Menge Zeit
ersparen, und zeitgleich erhältst Du Ideen, über die Du selbst wahrscheinlich nicht nachgedacht
hättest. - Form des Protests: wenn Du anfängst, etwas zu organisieren, musst Du zuerst überlegen,
welche Form des Protests Du wählst. Meistens wird das ein Demonstrationsumzug durch die
Stadt sein, in der Du lebst, weil Umzüge mehr Leute erreicht, als wenn man an einer Stelle
verharrt. Du musst auch überlegen, wie der Umzug sein soll – sollen die Leute schweigen und
laufen, oder sollen sie ihre Argumente laut herausrufen? Vielleicht möchtest Du das mit
Afghanen vor Ort besprechen, die hoffentlich auch vor Ort sein werden. Während vieler Demos
gibt es Leute, die zur Menge sprechen. Diese Sprecher können selbst Flüchtlinge sein, fühere
Freiwillige, die in Flüchtlingslagern gearbeitet haben, oder sonst jemand, der eine wichtige
Message zum Thema hat. Meistens wird vor dem Beginn des Umzugs gesprochen und am Ende
gibt es eine Abschlusskundgebung. - Sicherheit: es ist wichtig, dass jeder Teilnehmer zu jederzeit sicher ist. Deshalb benötigst Du
Freiwillige, die von Anfang bis Ende als Ordner fungieren, und die Menschen auch beruhigen
können, falls es Schwierigkeiten, Provokationen oder eine Gegendemo gibt. - Die Behörden informieren: es kommt auf die Stadt an, in der Du demonstrieren möchtest, aber es ist immer ratsam, und in vielen Fällen nötig, dass Du die Behörden über Deine Demonstration informierst. In den meisten Fällen werden sie Dir die Erlaubnis erteilen, dass Du einen Umzug abhalten darfst, und sicherstellen, dass auf der Route Polizei den Zug begleitet.
- Route: die Route, die Du auswählst, ist auch wichtig. Wähle einen Weg, der die meiste Aufmerksamkeit durch die Öffentlichkeit auf sich zieht, und beende den Zug an einem großen, zentralen Platz.
- Werbung: Du möchtest so viele Teilnehmer wie möglich bekommen. Deshalb musst Du die Öffentlichkeit über Deine geplante Demo informieren. Du kannst einen Onlineevent erstellen und Deine Freunde einladen, und Du kannst Poster und Flyer in der Stadt verteilen, damit die Leute wissen, dass sie mitmachen können.
- Lokale Netzwerke einbinden: um möglichst viele Teilnehmer zu bekommen, könntest Du auch lokale Gruppen einladen, die sich für Flüchtlinge oder gegen Abschiebungen engagieren. Z.B. Kirchen, Moscheen, NROs, Schulen, Parteien oder Studentenorganisationen.
- Medien: informiere nationale und internationale Medien über Deine Demonstration, damit Duso viel Aufmerksamkeit wie möglich erhältst.
Deine Rolle als Organisator während der Demonstration selbst:
- Frag die Redner, die reden sollen: wer redet, ist wichtig. Frage örtliche Freiwillige, afghanische
Flüchtlinge, Freunde von Afghanen oder jemanden von einer Partei. Es ist wichtig, dass die Rede
auf Deine Demo nur das Thema Abschiebungen nach Afghanistan beleuchten soll und dass der
Redner sich dagegen aussprechen soll, es darf keine Werbeveranstaltung werden. - Mache einen klaren Plan: stelle sicher, dass Du einen klaren Ablaufplan schreibst. Wann beginnt
der Zug, wie lange werden die Leute laufen und wie lange darf jeder Redner reden= - Megaphon: stelle sicher, dass Du ein Megaphon hast. Da der Protest draußen stattfindet, könnte
es windig sein und es könnten zu viele Leute teilnehmen, als dass ein Redner ohne Verstärker
verstanden werden kann. Es ist auch wichtig für die interessierte Öffentlichkeit, dass sie den
Rednern folgen können, um sich über Abschiebungen nach Afghanistan zu informieren. - Mache Flyer: vergewissere Dich, dass Du genug Flyer dabei hast, damit die Menschen informiert
werden können. - Mache Banner: ein einfacher Weg, ein Ziel sichtbar zu machen, sind Schilder und Banner. Stelle
sicher, dass sie einfach aus der Entfernung zu lesen sind und eine klare Nachricht haben. - Nachverfolgung: versuche, mehr Menschen für unsere Sache zu begeistern, indem Du sie
bittest, unserer Facebook Seite zu folgen. Kontaktiere örtliche Politiker, teile die Geschichten,
die erzählt werden, mit ihrem Netzwerk und bitte sie um Teilnahme an den örtlichen Gruppen.
Das wichtigste!
Unsere Proteste sind gewaltfrei und friedlich. Selbst wenn Gegendemonstranten erscheinen, bleiben
wir ruhig. Stelle sicher, dass jeder, der an der Demo teilnimmt, unsere Werte kennt.